Atemtherapie

Unsere Atmung wird durch alles, was uns widerfährt, beeinflusst- sei es physische oder psychische Belastung oder durch Erkrankungen der Atemwege sowie der Lunge. Unsere Atmung ist immer den Erfordernissen angepasst und wird unbewusst gesteuert, dennoch lässt sie sich therapeutisch wirksam beeinflussen. Dies geschieht über bestimmte Atemtechniken, Dehnstellungen des Körpers und Schulung der Körperwahrnehmung. Zudem benutzen wir in unserer Praxis den sogenannten Vibrax, ein Gerät, dessen intermittierende Auf- und Abbewegungen tief ins Gewebe gehende Vibrationen erzeugen und so das Sekret (Schleim der in den Bronchien versackt ist) mobilisieren und den Sekrettransport anregen.

Im Anschluss folgen ein paar therapeutische Körperstellungen, die sich auch besonders für Kinder eignen. Mit diesen Übungen wird die Dehnbarkeit des Brustkorbes erhalten bzw. verbessert, das Zwerchfell wird gekräftigt, die Ausatmung leichter und Sekretmobilisation und Sekrettransport unterstützt.

Die phantasievollen Namen der Übungen erhöhen den Merkcharakter, und wurden von den Kindern so benannt.

 

SCHRAUBE

Das Kind liegt in Seitenlage (re./li.), das untere Bein ist gestreckt, das obere Bein ist angebeugt.

Der Oberkörper wird nach hinten gedreht, der Kopf dreht mit, die Arme sind nach oben gestreckt. Das Kind bleibt über mindestens sechs bis sieben Atemzüge in dieser Stellung liegen und dreht sich dann zum Ausruhen in die Seitenlage zurück. Während der Ausruhphase können die größeren Bauchatembewegungen durch das Auflegen der Hände auf den Bauch deutlicher wahrgenommen werden. Die Übung wird zu jeder Seite dreimal durchgeführt.

 

 

FISCH

In Rückenlage werden die Beine ausgestreckt, die Hände liegen unter dem Gesäß, die Handrücken zeigen nach oben. Dann wird die Brust weit in Richtung Decke geschoben. Wie bei der Schraube wird die Stellung mindestens sechs bis sieben Atemzüge lang gehalten, in der Ausruhphase soll wieder die vergrößerte Bauchatembewegung nachgespürt werden.

 

 

RUTSCHBAHN nach vorne

Das Kind sitzt auf den Fersen, beide Hände stützen sich nach hinten ab, wobei die Fingerspitzen nach hinten zeigen. Die Brust wird nach vorne herausgeschoben. Die Durchführung erfolgt ansonsten wie bei Schraube und Fisch(dreimal, über sechs Atemzüge gehalten).Ausruhstellung ist der Fersensitz.

 

 

RUTSCHBAHN nach hinten

Aus dem Fersensitz krabbeln, beide Hände nach vorne. Der Kopf wird in Verlängerung der Wirbelsäule gehalten, das Gesäß bleibt etwas hinter den Knien. Ausführung und Ausruhstellung wie bei der Rutschbahn nach vorne.

 

 

KOBRA

In Bauchlage fassen beide Hände ans Gesäß. Dann werden Kopf und Oberkörper von der Unterlage abgehoben. Ausgeruht wird in der Bauchlage.

 

 

ÜBERSCHLAG

Beim Überschlag rollt sich das Kind aus dem Sitz auf den Rücken nach hinten, bis die Knie neben den Ohren liegen. Das Gesäß wird mit den Händen abgestützt. Ausgeruht wird in Rückenlage.

 

 

GIRAFFE

Im Kniestand werden die Arme nach oben gestreckt. Der Oberkörper wird so weit gedreht, bis die Fingerspitzen der rechtren Hand die linke Ferse berühren. Die Übung wird genauso zur anderen Seite durchgeführt. Ausruhstellung im Fersensitz.

 

 

VÖGELCHEN

In Bauchlage wird ein Arm nach vorne gestreckt, der andere Arm umfasst den gegenseitigen Fuß. Oberkörper, Arm und Bein werden von der Unterlage abgehoben. Ausgeruht wird in Bauchlage.

 

 

KNOTEN

Begonnen wird die Übung mit dem Seitsitz. Die Knie zeigen nach links. Der Fuß des rechten Beines wird neben dem linken Knie aufgestellt. Nun erfolgt die Drehung des Oberkörpers nach rechts. Die rechte Hand stützt sich hinter dem Gesäß ab. Der linke Ellenbogen drückt gegen die Außenseite ´des Knies. Ausruhstellung im Schneidersitz.

 

 

Jede Übung sollte über mindestens sechs bis sieben Atemzuge durchgeführt werden.

Nach Belastung wird die Ausruhstellung eingenommen, und die Bauchatembewegung wird durch Handkontakt und Lenken der Aufmerksamkeit dorthin ,bewusst gemacht.

Jede Übung sollte zwei bis dreimal hintereinander durchgeführt werden.

Die Therapeutischen Körperstellungen sollten möglichst eine halbe Stunde nach Verabreichung von schleimlösenden Medikamenten oder nach der Inhalation und nicht früher als eine Stunde nach der Mahlzeit durchgeführt werden.

 

Die für den jeweiligen Patienten günstigen Übungen sollten zusammen mit einem Physiotherapeuten ausgesucht und regelmäßig überprüft werden.

 

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